Eine Anregung von Vadim – präsentiert von der Amanita Academy
Der Wind über Phuket riecht nach Salz und warmem Holz. Zwischen zwei Palmen spannt sich eine Hängematte; auf meinem Schoß liegt das Notizbuch, daneben der Stift, auf dem Tischchen ein kleiner MP3‑Player. In ein paar Wochen habe ich Geburtstag, und ich schneide gerade wieder „frisch“ an meinem Buch – wie ein Gärtner, der seine Lieblingspflanze pflegt. Ich merke: Glück ist kein Ziel. Glück ist ein Moment, den du ernst nimmst.
Die Entdeckung, die jeden Sonntag passiert
Ich schreibe jeden Tag, aber das Entscheidende passiert am Wochenende. Einmal pro Woche lese ich mein eigenes Tagebuch. Nicht, um Fehler zu finden, sondern um die kleinen Antworten zu entdecken, die zwischen den Zeilen auftauchen und unter der Woche von Lärm überdeckt werden.
Vielleicht kennst du das: Montag eine Idee, Dienstag ein Gefühl, Mittwoch ein kurzer Mut – und am Freitag ist alles wieder vergessen. Wenn ich am Sonntag mein Journal lese, sammle ich diese Funken ein wie Muscheln am Strand. Drei Fragen helfen mir dabei:
- Was ist wirklich passiert? (ohne Drama, nur Tatsachen)
- Welche Antworten kamen auf mich zu? (Einsichten, Impulse, leise Ahnungen)
- Was setze ich in der nächsten Woche konkret um? (max. drei Handlungen, jede unter 60 Minuten)
Merksatz: Präsenz ist nicht meditativ abgehoben, sondern praktisch.
Sie entsteht, wenn du wahrnimmst, was bereits da ist – und es in Handlungen übersetzt.
Eine alte Schulstunde – und was ich daraus nicht mitnehme
Als Kind habe ich mich an Grammatik gerieben. Ich konnte sprechen, doch die Regeln wollten nicht zu mir. Damals habe ich gelernt, mich über das zu definieren, was mich anstrengt. Später habe ich verstanden: Das ist kein Gesetz – das ist nur eine Gewohnheit.
Heute mache ich es anders. Ich frage mich: Wo steigt meine Energie? Woran merke ich das? Zeit löst sich auf. Ich werde still und wach zugleich. Kein innerer Widerstand, keine Rechtfertigung. Das sind meine Wegweiser. Was dich auflädt, verdient Priorität. Nicht, weil du dann nichts Schweres mehr tust – sondern weil Sinn dir Kraft gibt, auch das Notwendige zu tragen.
Der Flow-Kompass: Wie 1.000 Tracks aus Neugier entstanden
Vor gut anderthalb Jahren begann ich, digitale Musik zu machen. Ohne Lehrer. Ich probierte, scheiterte, lachte, machte weiter. Nachts – oft bis drei oder vier Uhr – vergaß ich die Zeit. Irgendwann waren es über 1.000 Stücke. Das klingt viel, ist aber nur die Mathematik von jeden Tag etwas, das mich erfüllt.
Ein kleines Ritual hat mir geholfen: 20 Minuten Musik hören, bevor ich schreibe. Wie eine Rampe in die Konzentration. Finde dein eigenes Anker‑Ritual. Es muss nicht heilig sein – nur verlässlich.
Leitsatz: Beginne dort, wo Begeisterung schon da ist.
Die Tiefe kommt, weil du bleibst.
Die Einladung: 7 Tage, die sich leicht anfühlen
Ich möchte dir etwas schenken: eine kleine Woche der Leichtigkeit. Kein großes Programm. Nur sieben kurze, präzise Schritte – damit du erlebst, wie Glück sich anfühlt, wenn du ihm Platz machst.
- Tag 1 – Sammeln: Schreibe 10 Dinge auf, die dir leicht fallen. Markiere zwei davon, die dich am meisten aufladen.
- Tag 2 – Beobachten: Führe ein Flow‑Protokoll: Wo verging heute Zeit wie im Flug? (2 Zeilen reichen.)
- Tag 3 – Mini‑Ritual: Wähle dein Anker‑Ritual (Musik, Atem, Spaziergang) und probiere es 10 Minuten aus – vor einer fokussierten Aufgabe.
- Tag 4 – 60‑Minuten‑Fenster: Plane ein einziges, klares 60‑Minuten‑Fenster für eine Sache, die dir leichtfällt. Handy weg. Tür zu.
- Tag 5 – Spiegel: Bitte eine vertraute Person: „Wobei erlebst du mich stark?“ Notiere die Antwort wörtlich.
- Tag 6 – Kuratieren: Streiche eine Tätigkeit, die dich konsequent leer macht – für eine Woche. Ersetze sie durch etwas, das dich auflädt.
- Tag 7 – Lesen & Entscheiden: Lies deine Woche im Journal. Wähle eine Sache, die du beibehältst – und blocke dafür einen wiederkehrenden Termin.
Wenn du das tust, wirst du merken: Freude ist nicht zufällig. Freude ist ein Trainingsreiz. Und sie macht dich mutig – leise, zuverlässig, täglich.
Werkzeugkasten (kurz & klar)
- Wöchentliche Lektüre: Fester Termin, 15–20 Minuten, drei Fragen (siehe oben).
- Flow‑Protokoll: Abends zwei Zeilen. Mehr braucht es nicht.
- Anker‑Ritual: 10–20 Minuten, immer gleich, bevor du fokussierst.
- 60‑Minuten‑Fenster: Ein klares Ziel, kein Multitasking.
Woche vom: _______________ 1) Was ist passiert? - ... - ... 2) Welche Antworten/Einsichten tauchten auf? - ... - ... 3) Was setze ich nächste Woche um? (max. 3 Schritte, <60 Min.) - ... - ... Stimmung/Energie in einem Satz: __________________________________
Zum Schluss: Du bist kein Vergleich
Hör auf, deinen Weg mit dem anderer zu messen. Du bist ein Unikat. Wenn du dem folgst, was dir leichtfällt, klärt sich dein Pfad. Menschen treten in dein Leben, die mit dir schwingen. Projekte rücken näher, die dich wachsen lassen. Und das Glück? Es ist nicht weiter weg als die nächste Seite in deinem Notizbuch.
Wenn du magst, schreib uns in die Kommentare unter dem Video: Welche eine Sache lädst du dir diese Woche bewusst ein? Ich lese mit – und freue mich auf deine Spur.
Mit Herz,
Vadim
für die Amanita Academy



