Tag8-3 / 31. Okt – Medizinfrauen & Heiltraditionen: Interview Zusammenfassung mit Laura Erceg-Simon

Tag 8 – Amanita Online Kongress 2025: Laura Erceg-Simon – Wo Pilz und Clown sich treffen

Datum: 31. Oktober 2025 | Kategorie: Medizinfrauen & Heilweisheit unterschiedlicher Traditionen

 

Laura öffnet ihren Raum so, wie sie Amanita begegnet: mit Atem, mit Ehrlichkeit über das, was gerade da ist – Aufregung, Freude – und mit einer leisen Einladung an den Geist des Fliegenpilzes, „genau das sichtbar zu machen, was heute gesehen werden will“. Ihre Praxis beginnt im Körper und führt von dort in die Begegnung – mit dem Pilz, mit der Gruppe, mit sich selbst.

„1000 Rehe Universum“ – ein Leben, das Kunst und Heilung webt

Laura beschreibt ihr Berufs-Mosaik als ein Feld, das „1000 Rehe Universum“ hieß – ein Bild, das viele Wege hielt und jetzt, mit 50, sich neu ordnen darf. Ihr roter Faden: Kunst & Heilung. Als Baby schläft sie nur im Wald ein – seitdem ist Wald Schutz und Nahrung. Später wird sie 18 Jahre krank; zwischen dem elterlichen Arzt-Haus und einer frühen Gewissheit, dass sie Ärztin oder Schauspielerin werden würde, entscheidet sie sich für die Bühne – weil die Medizin ihr damals nicht helfen konnte. Die Geburt ihres Kindes bringt sie zum Puppenmachen (Waldorf – warm, mütterlich, integrierend). Danach findet sie die Clownerie – und bei den Roten Nasen jene Unmittelbarkeit, die sie im Schauspiel suchte. Über eine enge Freundin kommt vor ca. fünf Jahren der Schamanismus dazu – und schließt den Kreis: Wald, Erde, Atem, Heilung. Anfang 2024 begegnet sie – über Gertis natur-ungefilterte Instagram-Bilder – Amanita muscaria. Es fühlt sich an wie ein Ruf. Sie folgt ihm.

Mikrodosierung – Tee, Tinktur und die Lektion der Erschöpfung

Laura beginnt mit Tee (Tröpfchen → < ½ TL), „mit größtem Respekt, ohne Angst“. Die ersten drei Einnahmen sind unerwartet: tiefe Erschöpfung, ohne einzuschlafen. Kein Unwohlsein – nur ein unmissverständliches Signal des Körpers: „Es braucht Pausen.“ In den folgenden Tagen öffnet sich – aus dem Fokus auf den Moment – eine neue Kraft, Freude, Mut. Später wechselt sie zu einer Tinktur (praktisch, tröpfchenweise; ein 21-Tage-Protokoll auf-/absteigend), derzeit nutzt sie nach Bedarf „maximal drei Tropfen“.

Pirts + Amanita – Urweiblichkeit & die Nüchternheit der Wahrheit

Bei Ilga & Andrea erlebt Laura zuerst eine lettische Pirts (Sauna-Ritual mit Dampf, Scrubs, Birke, Beifuß, Gesang, Trommel). Das Gefühl: archaische Urkraft, Geborgenheit „wie im Mutterschoß“. Danach – kleine Amanita-Dosis, Felle, Räucherung – erwartet sie „Reisen in ferne Welten“ und bekommt das Gegenteil: radikale Nüchternheit, Klarheit, Erwartungsentzug. In ihrem Ringen erwägt sie sogar die (historisch belegte) Uro-Potenzierung – ohne Effekt. Erst am Ende erkennt sie: Genau das war die Medizin – das Abfallen von Projektion und die Rückkehr in den eigenen Kern. Ein anderes Gruppenmitglied (im Trauerprozess) erlebte hingegen die Verbindung zum verstorbenen Sohn: Amanita bringt, was ansteht – jenseits von Vorstellungen.

Wie Laura Amanitas Wesen erlebt

  • Enttäuschte Erwartungen als Gnade: der Wegfall von Illusionen macht den Kern sichtbar.
  • Clowneske Qualität: Humor, Trickster-Leichtigkeit, Mut – und zugleich behütend.
  • Zyklen: „Im Sommer sagt Amanita: Pause. Im Herbst tritt sie wieder vor.“

Gruppenmethode – Medizin der Gruppe & Selbstwirksamkeit

Nach Gertis Ausbildung startet Laura ihre „Pionierreisegruppe“ zur Mikrodosierung. Beobachtung: „Ganz kleine Dosen (ein Tröpfchen!) – große Wirkung.“ Ihr Fokus in Gruppen: Kunst & Heilung verbinden, nicht als Leistungsbühne, sondern als Raum, in dem Menschen ihren eigenen Ausdruck finden. Laura bietet Impulse, aber keine Abhängigkeit: Ziel ist ein persönlicher Zauberschrank – Werkzeuge, Rituale, die Selbstermächtigung stärken. Kunst wird Mittel zum In-Kontakt-Sein – mit sich, der Gruppe, dem Pilz.

Resilienz – Grenzen & die Sprache des Körpers

Resilienz heißt für Laura: zu sich kommen, Grenzen setzen, bevor der Körper sie setzen muss. Krankheit hat sie – rückblickend – gelehrt, Warnsignale zu hören. Sie sieht Krankheit als Wegweiser (ohne dies zu verabsolutieren – „jeder Mensch entscheidet selbst“). In Symptomen fragt sie: Was will gesehen werden? Ihre Erfahrung: Ja, es ist leidvoll währenddessen; ja, im Rückblick kann tiefe Dankbarkeit entstehen.

Clown & Pilz – zwei große Lehrer

„Wenn mir mein Clown nicht begegnet wäre, würde viel fehlen.“ Für Laura ist der Clown ein Spirit: Humor als Herzensöffner, Spiegel und sanfter Regelbruch. Amanita ergänzt: das Brennglas, das Erwartungen verbrennt und Wahrhaftigkeit freilegt. Zusammen ermöglichen sie etwas Seltenes: spielerische Nüchternheit.

Was sie anbietet

  • Clownarbeit bei Rote Nasen (inkl. Entwicklung eines Märchenprojektes).
  • Schamanisch-praktische Behandlungen (klar abgegrenzt: „keine Schamanin, sondern Praktizierende“).
  • Mikrodosierungsgruppen (nächste Runde: auf Ruf/Timing hören; Verbindung von Amanita & künstlerischem Ausdruck).

Essenz – Botschaft an die Kongressgemeinschaft

Im Rückblick ergibt alles Sinn – es webt sich zu einem Bild. Humor hilft unterwegs. Den Clown haben wir alle in uns – und Amanita ist ein wunderbares Vehikel, um mit ihm in Kontakt zu kommen.“

 

Weiterführende Links

amanita-congress.de


Hinweis der Amanita Academy: Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir uns von jeglichen medizinischen, therapeutischen oder inhaltlichen Aussagen der im Amanita Online Congress 2025 vertretenen Sprecher distanzieren. Wir möchten lediglich die Inhalte der einzelnen Vorträge neutral zusammenzufassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – ohne Wertung, Empfehlung oder Einflussnahme. Die in den Interviews und Präsentationen geäußerten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Ansichten der Amanita-Academy wider. Wir stellen dieses Wissen zur Verfügung, um den Diskurs zu fördern und interessierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild zu machen. Alle Videos können auf der offiziellen Webseite des Kongresses eingesehen werden: http://amanita-congress.de/

Informationen über die Interviewpartnerin

Laura Erceg-Simon

Schamanische Begleiterin • Clown • Amanita Mikrodosierungsgruppen

Laura Erceg-Simon widmet sich dem Zusammenspiel von Kunst und Heilung. Ihr Weg führte sie vom Schauspiel über das Schreiben, Puppenspiel und die Clownerie hin zu Permakultur, Schamanismus und schließlich zur Arbeit mit Amanita muscaria. Diese Vielfalt prägt ihre kreative und heilende Arbeit.

Als Clown bei Rote Nasen Deutschland verbindet sie Humor mit Empathie und Bewusstsein. Darüber hinaus bietet sie schamanische Behandlungen und Gruppenräume für Amanita-Mikrodosierung an – Orte, in denen sich Pilz, Kunst und Gemeinschaft begegnen. Sie ist Teil des Schreibkollektivs „Zwei anderswo“ und Mitbegründerin des Podcasts „Echte Puppen“.

Schwerpunkte:

  • 🎭 Verbindung von Kunst, Clownerie & Heilung
  • 🍄 Amanita Muscaria Mikrodosierungsgruppen
  • 🌀 Schamanische Begleitung & Gruppenarbeit
  • 📚 Mitglied des Schreibkollektivs „Zwei anderswo“
  • 🎙️ Podcast „Echte Puppen“

Website & Kontakt:

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