Tag1-3 / 24. Okt – Eröffnung Zusammenfassung Amanita Dreamer

Vom Tiefpunkt zur Neuorientierung

Amanita Dreamer schildert eine radikale Wende in ihrem Leben: Nach jahrelangen Angst- und Panikzuständen, einer langen Phase der Benzodiazepin-Abhängigkeit und gescheiterten Absetzversuchen stand sie an einem existenziellen Tiefpunkt. Ein intuitiver Ruf führt sie in den Wald – zur ersten bewussten Begegnung mit Amanita muscaria. Was folgt, beschreibt sie als einen Wendepunkt: vom allgegenwärtigen Angstpegel hin zu Ruhe, Klarheit und der Erkenntnis, dass Heilung nicht nur neurochemisch, sondern ganzheitlich geschieht – in Körper, Emotion und Geist. Aus dieser Erfahrung entsteht ihre Mission: Bildung, Entstigmatisierung und sichere, verantwortungsvolle Praxis rund um Amanita – mit Fokus auf Integration statt reiner „Erlebnisjagd“.

Die Kernpunkte des Gesprächs

• Heilung als Systemarbeit: Aus ihrer Sicht wirkt Amanita nicht „nur“ auf ein isoliertes System, sondern regulierend über mehrere Ebenen (Nervensystem, Immunsystem, Darm–Mikrobiom, Bindegewebe/Faszien) – ein vernetzter Blick statt rein pharmakologischer Inseln.
• Mikrodosierung & höhere Dosen: Mikro kann Stabilisierung und Alltagsfunktion unterstützen; für tiefe Traumalagen sieht sie den Platz „hoher Dosen“ – jedoch nur mit klaren Sicherheitsrahmen, Begleitung und Integration. (Keine Anwendungsempfehlung; s. Hinweis unten.)
• Integration statt „Trip-Hopping“: Sie vergleicht tiefe Erfahrungen mit einer „Operation“: Öffnen – Reinigen – Schließen – Rehabilitation. Integration bedeutet Arbeit an Beziehungen, Routinen, Grenzen, Körper & Psyche – nicht nur Einsichten sammeln.
• Community & Grenzen: Gemeinschaft hilft, Selbstliebe und Vertrauen zu verkörpern – jedoch braucht es Unterscheidungsvermögen (klare Grenzen, „Block & move on“ bei Missbrauch/Trolling), da heutige Heilräume heterogen sind.
• Eigenverantwortung & Praxis: Amanita sei global verbreitet und „gehöre keinem Stamm“. Sie ermutigt, die eigene Praxis respektvoll zu entwickeln (z. B. mit Trommeln, Ritual, Naturbezug) und der eigenen Intuition zu lauschen, ohne kulturelle Aneignung.
• Medien & Zensur-Erfahrungen: Sperrungen/De-Monetarisierung zwangen sie zu eigenen Bildungsangeboten. Ziel bleibt: frei zugängliche Information, respektvolle Diskurse, Höflichkeit in Online-Räumen.
• Zentrale Botschaft: „Du warst nie kaputt.“ – Vieles, was wir als „Fehlfunktion“ erleben, sind Schutzmechanismen. Heilung heißt, das System wieder in Einklang zu bringen – mit Körperintelligenz, Erdverbundenheit und liebevollen Beziehungen.

Für wen ist das relevant?

Für Betroffene von Angst/Panik (traumasensibel), Begleitende, Forschende und Interessierte, die Integrationsarbeit ernst nehmen, kulturell verantwortungsvoll handeln und Heilung als langfristigen Prozess verstehen – nicht als einmaliges Ereignis.

Hinweise

• Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung eines englischsprachigen Interviews mit Amanita Dreamer.
• Keine medizinische Beratung: Es werden keine Anleitungen, Dosierungen oder Anwendungsempfehlungen gegeben. Rechtliche Lage und gesundheitliche Risiken unterscheiden sich je nach Land/Person.