Tag6-1 / 29. Okt – Kräuterfrauen, Druiden und Coaching: Interview Zusammenfassung mit Anna-Marina Liebl

Tag 6 – Amanita Online Kongress 2025: Wild, weise & verwurzelt – Im Gespräch mit Anna-Marina Liebl

Datum: 29. Oktober 2025 | Kategorie: Kräuterfrauen, Druiden & Coaching

Am sechsten Kongresstag eröffnet Anna-Marina Liebl den Themenblock „Kräuterfrauen, Druiden & Coaching“ – und bringt dabei eine wunderbar geerdete Perspektive ein. Die ökologische Gärtnerin, Wildkräuterexpertin und Teil des Amanita-Kongressteams lebt im Westerwald, wo sie Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanze gestaltet. In ihrem Interview spricht sie über ihr Leben im Einklang mit der Natur, ihre tiefe Verbindung zu Pflanzen und Pilzen – und natürlich über ihre Erfahrungen mit Amanita muscaria, dem Fliegenpilz. Ein Gespräch über Einfachheit, Heilung und die Rückkehr zum Wesentlichen.

Ein Schneemoment im Hexenring – der Ruf des Fliegenpilzes

Anna erinnert sich an ein magisches Erlebnis: Ein Spaziergang durch verschneite Hauberge führte sie zu einem leuchtenden Ring aus Fliegenpilzen. „Der Schnee war orange vom Pilz gefärbt – ich hatte das Gefühl, ich muss das jetzt essen.“ Dieser Moment, sagt sie, war der Beginn einer tieferen Beziehung. Danach vertiefte sie sich in Bücher, begann zu experimentieren und machte schließlich ihre erste hohe Dosis-Erfahrung. Für sie war Amanita von Anfang an weniger eine Substanz als ein Lehrer – ein Spiegel des Inneren, der sie zu sich selbst führte.

Die Wälder als Zuhause – Natur als Spiegel und Lehrerin

Die Wälder des Westerwaldes sind für Anna nicht nur Arbeitsplatz, sondern Heimat. Aufgewachsen in einer schwierigen Familiensituation, fand sie dort Geborgenheit, Freiheit und Zugehörigkeit. „Im Wald erwartet nichts etwas von mir. Ich darf einfach sein.“ Dieses Gefühl prägt ihr heutiges Leben: Sie sieht Natur nicht als etwas Getrenntes, sondern als das, was wir sind. „Es ist kein Ort, den man besucht – wir sind Natur.“

Leben in der Hütte – Einfachheit als Heilung

Als ihr Sohn auszog, begann für Anna eine neue Lebensphase: Sie kündigte ihren Job, gab ihre Wohnung auf und zog in eine kleine Waldhütte ohne Strom und Wasser. „Es ist nicht so romantisch, wie man denkt – aber unglaublich heilsam.“ Das Leben in Einfachheit, das Sammeln von Beeren, das Feuermachen, das Spüren der Jahreszeiten – all das brachte sie in Einklang mit natürlichen Rhythmen. „Heilung liegt in der Einfachheit der Dinge. Wenn ich Holunderbeeren abziehe, ist das mehr Meditation als viele Übungen im Buch.“

Kochen mit Wildkräutern – die Alchemie des Alltags

Aus der Gärtnerin wurde eine Wildkräuter-Köchin. Anna kombiniert traditionelle Rezepte mit den Gaben der Natur: Hagebutten, Bucheckern, Brennnesseln, Eicheln. „Die Pflanzen um uns herum sind Medizin und Nahrung zugleich.“ Für sie beginnt Heilung schon beim Sammeln und Zubereiten. „Ich koche nicht, wenn ich schlecht gelaunt bin – das geht in die Medizin über.“ Ihr Kochen ist Ritual, Dank und Achtsamkeit in einem – und erinnert daran, dass Heilung oft in den alltäglichen Handlungen liegt.

Ökologische Gärten – Lebensräume im Gleichgewicht

In ihrer Arbeit als Gärtnerin gestaltet Anna Gärten, die mehr sind als schön: Sie sind Orte der Begegnung zwischen Mensch, Pflanze und Tier. „Wir schaffen Räume, in denen alles sein darf.“ Mit Sichel und Sense statt Maschinen arbeitet sie leise, achtsam und mit Respekt. „Ich kann abends nur schlafen, wenn ich weiß, dass ich nichts zerstört habe.“ Für sie ist jeder Garten ein Spiegel des Menschen: „Wenn wir uns verändern, verändert sich auch der Garten.“

Heilpflanzen, Tinkturen & die Sprache der Natur

Anna stellt eigene Heilmittel her – Tinkturen, Öle, Kräuterauszüge. Dabei folgt sie keiner Rezeptur, sondern ihrer Intuition. „Wenn eine Pflanze mir öfter begegnet, weiß ich, sie ruft mich.“ Der Prozess der Herstellung ist für sie bereits Teil der Heilung: vom Sammeln bis zum Rühren. „Man sollte keine Medizin machen, wenn man schlecht drauf ist – das geht mit hinein.“ So verbindet sie Wissenschaft und Spiritualität, Kopf und Bauch, Handwerk und Herz.

Amanita als Weg nach innen

In ihrer Erfahrung führt der Fliegenpilz stärker nach innen als jede andere Pflanze. „Er bringt mich zu meinem Kern.“ Eine hohe Dosis lehrte sie, was es heißt, vollkommen still zu werden. „Ich lag wie ein Stein. Nichts tun, nichts denken – einfach nur sein. Erst später verstand ich, dass das genau die Medizin war.“ Amanita, sagt sie, wirke für jeden anders, aber immer so, wie es gebraucht wird. Für sie ist er ein heimischer Verbündeter – verbunden mit unserer Landschaft, unserer Geschichte und unseren Zellen.

ADHS und Amanita – Klarheit im Kopf

Offen spricht Anna über ihre eigene ADHS-Erfahrung und darüber, wie Amanita sie unterstützt. „Mit Amanita kann ich die Tabs in meinem Kopf nacheinander abarbeiten.“ Mikrodosierung über längere Zeiträume hilft ihr, Reizüberflutung zu verringern, den Fokus zu halten und den Alltag leichter zu bewältigen. „Es ist kein Wundermittel, aber es macht das Leben klarer, ruhiger, strukturierter.“

Intuition statt Hype – Verantwortung und Selbstführung

Ein zentrales Anliegen von Anna ist die Achtsamkeit im Umgang mit Spiritualität und Pilzmedizin. „Folge deiner Intuition. Wenn du das tust, führt sie dich immer richtig.“ Sie warnt davor, in den Hype um Mikrodosierung oder Bewusstseinserweiterung hineinzurutschen, ohne innere Führung. „Nicht jeder, der mit Pflanzen arbeitet, geht verantwortungsvoll damit um. Es braucht Gefühl, Vertrauen – und gesunden Menschenverstand.“

Einfach leben, einfach fühlen

Zum Abschluss ruft Anna zu Gelassenheit auf: „Wir müssen nicht ständig an uns arbeiten. Wir dürfen einfach mal leben.“ Für sie bedeutet Spiritualität nicht Leistung, sondern Präsenz. „Es gibt Phasen der Tiefe und Phasen der Ruhe – beides ist gut.“ Das Leben sei kein Projekt, sondern ein Gefühl. „Fühlen, annehmen, nicht bewerten – dann findet sich alles von selbst.“

Essenz

Anna-Marina Liebl verkörpert das, wovon sie spricht: ein Leben in Einfachheit, Achtsamkeit und Liebe zur Natur. Sie erinnert uns daran, dass Heilung nicht immer in der Ferne oder im Außergewöhnlichen liegt – sondern oft im Sammeln einer Beere, im Atmen im Wald oder im Lauschen auf das eigene Herz.

 

Weiterführende Links

amanita-congress.de


Hinweis der Amanita Academy: Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir uns von jeglichen medizinischen, therapeutischen oder inhaltlichen Aussagen der im Amanita Online Congress 2025 vertretenen Sprecher distanzieren. Wir möchten lediglich die Inhalte der einzelnen Vorträge neutral zusammenzufassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – ohne Wertung, Empfehlung oder Einflussnahme. Die in den Interviews und Präsentationen geäußerten Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Ansichten der Amanita-Academy wider. Wir stellen dieses Wissen zur Verfügung, um den Diskurs zu fördern und interessierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild zu machen. Alle Videos können auf der offiziellen Webseite des Kongresses eingesehen werden: http://amanita-congress.de/

Informationen über die Interviewpartnerin

Anna Marina Liebl

Ökologische Gärtnerin • Wilde Küche • Naturnahe Auszeiten • Amanita Congress Team

Anna Marina Liebl ist Teil des Amanita Congress Teams und hat den Kongress mit ihrer Kreativität und ihrem Gespür für Naturverbundenheit bereichert – insbesondere durch ihre inspirierenden Beiträge auf Instagram. Als ökologische Gärtnerin im Westerwald widmet sie sich der Gestaltung lebendiger Lebensräume für Pflanzen, Menschen und Tiere.

Mit ihrer Leidenschaft für regionale, wildkräuterbasierte Küche und ihre Arbeit im Einklang mit der Natur bringt sie ein tiefes Verständnis für Kreisläufe, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit ein. Im Interview teilt Anna ihre persönlichen Erfahrungen mit Amanita muscaria und die Verbindung zwischen Natur, Ernährung und Bewusstsein.

Schwerpunkte:

  • 🌿 Ökologische Gärtnerei & Lebensraumgestaltung
  • 🌸 Regionale & wildkräuterbasierte Küche
  • 🏡 Naturnahe Auszeiten & nachhaltige Lebensweise
  • 🍄 Mitglied des Amanita Congress Teams

Kontakt & Links:

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